SLA-RWA-RW Walser, Robert: Nachlass Robert Walser, 1880 (ca.)-2009 (ca.) (Bestand)

Archive plan context


Identification

Call number:SLA-RWA-RW
Title:Walser, Robert: Nachlass Robert Walser
Creation date(s):approx. 1880 - approx. 2009
Note on the time period:Eckdaten der Dokumente
Language:Deutsch
Size (free text description):ca. 100 Archivschachteln (inkl. Sonderformate) + Bibliothek (Erstausgaben, Werkausgaben, Anthologien, Artbooks, Übersetzungen, Zeitschriften, Sekundärliteratur)
Size (in metres):50.00
Note:Anfragen zum Bestand sind an das Robert Walser-Zentrum zu richten.

Context

History of the collection:Das Robert Walser-Archiv, gegründet 1973 von der Carl Seelig-Stiftung (Zürich), ging aus der Hinterlassenschaft des Zürcher Mäzens und Journalisten, Carl Seelig (1894-1962), hervor, der Robert Walser in seiner Anstaltszeit als einziger regelmässig besuchte und ab 1944 sein Vormund war. Den Kernbestand des Robert Walser-Archivs bilden zwei (legendäre) Schuhschachteln mit Manuskripten (inkl. Mikrogramme) und Druckbelegen, die Carl Seelig 1937 von der Schwester Lisa Walser bzw. 1957 nach dem Tod Walsers von der Anstaltsleitung in Herisau erhielt.
Biographical information:Am 15. April 1878 in Biel als zweitletztes von 8 Kindern geboren, beginnt Robert Walser (1878-1956) nach einer Lehre als Commis der Berner Kantonalbank (1892-95) in der 2. Hälfte der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts zu schreiben. Nach ersten Veröffentlichungen - Lyrische Erstlinge, anonym am 8. Mai 1898 im Berner Sonntagsblatt des "Bund"; erste Buchpublikation Fritz Kocher's Aufsätze, 1904 im Insel-Verlag - folgt er 1905 seinem älteren erfolgreichen Bruder, dem Maler und Bühnenbildner Karl Walser, nach Berlin, wo er Bekanntschaft mit Künstlerkreisen (u.a. Sezessionisten) schliesst. Mit seinen drei Berliner Romanen Geschwister Tanner (1907), Der Gehülfe (1908) und Jakob von Gunten (1909) - neben zahlreichen Publikationen in Zeitungsfeuilletons und Zeitschriften - macht er sich rasch einen Namen und geniesst bei wichtigen Autoren wie Hermann Hesse, Franz Kafka, Robert Musil, Stefan Zweig oder Walter Benjamin hohes Ansehen. 1913 kehrt Walser in seine Heimatstadt Biel zurück, wo er vor allem Kurzprosa verfasst und seine einzigartige Kunst des ¿Prosastückli¿ entwickelt. Im Laufe des Ersten Weltkriegs wird seine Schriftstellerexistenz zunehmend prekär, die Übersiedlung nach Bern 1921 bringt nur vorübergehende Besserung, breitere Anerkennung bleibt ihm versagt. Erschöpft und "bodenlos erfolglos", wie er selbst sarkastisch feststellt, kommt er schliesslich 1929 in psychiatrische Behandlung: von 1929 bis 1933 in der Berner psychiatrischen Klinik Waldau, ab Juni 1933 in der Klinik in Herisau, wo er als Schriftsteller verstummt und nahezu vergessen die letzten dreiundzwanzig Jahre seines Lebens bis zu seinem Tod am 25. Dezember 1956 verbringt.
Acquisition information:Depositum
Date of Acquisition:2009

Collection structure

Genre of archival collection:Nachlass
Description of the archival collection:Der gesamte Nachlass Walsers umfasste:
- 526 Blätter mit Mikrogrammen (Papiere verschiedenster Art und Grösse, auf denen Walser seine Texte in winziger Bleistiftschrift entwarf)
- 224 unpublizierte Prosamanuskripte aus den Jahren 1924-1933 und 73 separat nummerierte Gedichtmanuskripte (bis auf das Gedicht Der Sonntag ebenfalls unveröffentlicht)
- rund 300 Prosa-Abdrucke (die frühesten davon aus der Bieler Zeit, die letzten von 1937) und 122 Gedicht-Abdrucke aus der Berner Zeit.
Zu diesem eigentlichen Nachlass kamen die Nachlässe der Geschwister Karl, Lisa, Oscar und Fanny Walser (cf. Erweiterungen 1 bis 7). Neben zahlreichen Druckbelegen und vereinzelten Manuskripten, die durch das Archiv gesammelt bzw. angekauft werden konnten, stellt die wichtigste Erweiterung die Ende der 90er Jahre von der Robert Walser-Gesellschaft (RWG, gegründet 1996) angekaufte sog. ¿Sammlung Schäfer¿ (Nachlass des Zürcher Antiquars Jörg Schäfer, cf. Erweiterungen 8) dar. Diese umfasst u.a. die beiden Romanmanuskripte von Geschwister Tanner und Der Gehülfe sowie weitere Manuskripte und Erstdrucke und als Depositum zugänglich. Das Robert Walser-Archiv (RWA) besitzt eine komplette Sammlung aller Erstausgaben der Werke Robert Walsers sowie zahlreicher Original-Zeitschriften mit Walser-Erstdrucken (Weisse Blätter, Berner Bund, Wissen und Leben, Kunst und Künstler, Individualität etc.).
Neben dem umfangreichen Nachlass Carl Seeligs (grosse Korrespondenz mit Exilschriftstellern wie Max Brod oder Alfred Polgar) kamen auch die Nachlässe von Hugo und Emmy Ball-Hennings, Josef Halperin, Max Müller (Friedrich-Glauser-Sammlung), Ossip Kalenter sowie des Steinberg-Verlags, Zürich, als Depositum bzw. durch Kauf ins Robert Walser-Archiv.
Preferred method of citation:Robert Walser-Archiv: Nachlass Robert Walser
Cataloguing level:detailliert
Finding aids:Im RWA einsehbar

Conditions governing use and acces

Acces restrictions:Autografen sind generell nur als Digitalisate am Computerarbeitsplatz einsehbar (Originalmanuskripte, auch Mikrogramme, nur in begründeten Ausnahmefällen im Schweizerischen Literaturarchiv (SLA))
Konsultation nur im Robert Walser-Zentrum

Related documents

Publications:Gigerl, Margit: "Im Hafen fern liegender Nachwelt". Robert Walser und sein Archiv. In: Librarium. Zeitschrift der Schweizerischen Bibliophilen-Gesellschaft, 51. Jg, H. 2, Sept. 2008, S. 148-158.
Greven, Jochen: Robert Walser - ein Aussenseiten wird zum Klassiker. Konstanz: Libelle Verlag 2003.

Akteure

Personen_BestandsbildnerIn:Walser, Robert / 1878-1956
 

Descriptors

Entries:  BestandsbildnerIn (Personen\W\Walser, Robert (1878-1956))
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
Robert Walser-Zentrum der Robert Walser-Stiftung, 1973- (ISplus Institution)
 

Usage

Permission required:-
Physical Usability:-
Accessibility:-
 

URL for this unit of description

URL:https://www.helveticarchives.ch/detail.aspx?ID=290046
 

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