SLA-SSS Schweizerische Schillerstiftung (SSS): Archiv Schweizerische Schillerstiftung, 1905-2012 (Bestand)

Archive plan context


Identification

Call number:SLA-SSS
Title:Schweizerische Schillerstiftung (SSS): Archiv Schweizerische Schillerstiftung
Creation date(s):1905 - 2012
Note on the time period:Eckdaten der Dokumente
Language:Deutsch
Französisch
Italienisch
Rätoromanisch
Size (free text description):132 Archivschachteln (10 Schachteln Sonderformat)
Size (in metres):30.00
Note:Die Schweizerische Schillerstiftung fördert das literarische Schaffen in den vier Sprachregionen der Schweiz und seine Wahrnehmung über die Sprachgrenzen hinaus. Sie wurde 1905 ins Leben gerufen und huldigt mit ihrem Namen Friedrich Schiller (1759-1805), dem Verfasser des 'Wilhelm Tell'. Die Stiftungsrätinnen und Stiftungsräte sind passionierte Leserinnen und Leser aus den vier Sprachregionen: Autorinnen, Kulturjournalisten, Übersetzerinnen, Bibliothekare, Literaturwissenschaftlerinnen etc. Im Zentrum der Aktivitäten steht seit 2013 die Verleihung des TERRA NOVA PREISES, Preis der Schweizerischen Schillerstiftung für Literatur und literarische Übersetzung. Die deutsch-, französisch-, italienisch- und romanischsprachigen Jurys verschaffen sich Jahr für Jahr einen Überblick über die literarische Produktion.
Digital copy:
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Caption:Mappe mit Gründungsunterlagen und Statuten 1909, Signatur: SSS-02-a-01-a (Foto: Schweizerische Nationalbibliothek).

Context

History of the collection:Das Archiv der Schweizerischen Schillerstiftung wurde als Depositum im Stadtarchiv Zürich aufbewahrt. Im Dezember 2018 wurden die Bestände des Archivs als Schenkung ins Schweizerische Literaturarchiv nach Bern überführt.
Biographical information:Die Schweizerische Schillerstiftung wurde 1905 auf Initiative des Lesezirkels Hottingen und mit Unterstützung des Bundes gegründet. Hans Bodmer, Präsident des Lesezirkels, war 1904 von der Deutschen Schillerstiftung angefragt worden, ob zum 100. Todestag Friedrich Schillers im Jahr 1905 in der Schweiz eine Zweigniederlassung der bereits 1855 gegründeten Deutschen Schillerstiftung eingerichtet werden könne. Vor allem wegen der Mehrsprachigkeit der Eidgenossenschaft wurde schliesslich entschieden, in der Schweiz eine eigene Schillerstiftung zu gründen. Nach Festlegung der Statuten am 11. Dezember 1905 wählte der Bundesrat den Aufsichtsrat der Stiftung und zahlte ihr einen einmaligen Beitrag von 50'000 Franken aus. Dieser Beitrag sowie die zahlreichen Spenden von privaten Geldgebern, Kantonen und Gemeinden von über 100'000 Franken ermöglichten es der Stiftung, ihre Tätigkeit aufzunehmen. Juristisch vollständig gegründet war die Schweizerische Schillerstiftung schliesslich am 8. Januar 1909, als der Bund die Statuten genehmigte.
Hauptzweck der Stiftung war gemäss den Statuten von 1909 die Unterstützung "verdienter schweizerischer Dichter und Schriftsteller und ihrer Hinterlassenen, beides in Fällen schwerer Lebenssorge". Ehrungen literarischer Tätigkeiten waren folglich in den Anfangsjahren an eine vorliegende Bedürftigkeit gebunden. Im Verlauf der Zeit wurden allerdings zunehmend auch literarisch Tätige ohne Bedürftigkeit geehrt: Durch jährlich verliehene Literaturpreise zeichnete die Stiftung bedeutende Werke aller vier Landessprachen aus. Der 'Grosse Schillerpreis', der zwischen 1920 und 2012 genau zwanzig Mal vergeben wurde, galt im 20. Jahrhundert als die wichtigste literarische Auszeichnung der Schweiz. Er wurde 2012 vom Eidgenössischen Literaturpreis abgelöst. Aufgrund der vielseitig wachsenden Möglichkeiten der Unterstützung von Literarturschaffenden trat der fürsorgerische Aspekt der Stiftung zunehmend in den Hintergrund. Dafür machte sich die Stiftung zusätzlich die Pflege des Erbes anerkannter Autoren der Schweiz zu ihrer Aufgabe und übernahm die literarischen Nachlässe von Heinrich Leuthold, Jakob Bosshart und Joseph Viktor Widmann. Sie unterstützte ausserdem die Herausgabe bedeutender Werkeditionen, wie beispielsweise der von Rudolf Hunziker und Hans Bloesch herausgegebenen Jeremias-Gotthelf-Ausgabe und der historisch-kritischen Gottfried Keller-Ausgabe. Bei letzterer wurde die Stiftung auch als Vermittlerin eingeschaltet bei den Streitigkeiten zwischen dem Eugen Rentsch-Verlag und dem ursprünglichen Herausgeber Jonas Fränkel.
Acquisition information:Schenkung
Date of Acquisition:2018
Collector:Schweizerische Schillerstiftung

Collection structure

Genre of archival collection:Archiv
Description of the archival collection:Das Archiv der Schweizerischen Schillerstiftung dokumentiert lückenlos die über hundertjährige Geschichte der Institution. Von besonderem Interesse sind neben der internen Korrespondenz und den Sitzungsunterlagen des Stiftungsrates die Dossiers der Autorinnen und Autoren, die mit der Stiftung im Kontakt standen. Die Dossiers ergeben zusammen ein who is who der viersprachigen Schweizer Literatur des 20. und frühen 21. Jahrhunderts.
Teil 1 (60 Archivschachteln): Die knapp tausend alphabetisch geordneten Dossiers zu den Autorinnen und Autoren, die als Unterstützte, Gesuchstellende, Preisträgerinnen- und Preisträger mit der Stiftung in Kontakt standen, bilden das Kernstück des Bestandes.
Ebenfalls im ersten Teil abgelegt sind die Dossiers zu verschiedenen, mit der Stiftung in Kontakt stehenden Institutionen sowie zu Editionsprojekten, bei denen die Schweizerische Schillerstiftung mitwirkte.
Wichtiger Hinweis: Bei der Suche nach Unterlagen zu einer bestimmten Autorin oder einem bestimmten Autor lohnt es sich, neben dem entsprechenden Dossier aus dem ersten Teil des Archivs auch die Protokolle jener Sitzungen zu konsultieren, in denen über die Unterstützungswürdigkeit der entsprechenden SchriftstellerInnen diskutiert wurde. Besonders in den frühen Jahrzehnten ihres Bestehens führte die Stiftung ausführliche Gesprächsprotokolle, welche die Voten der einzelnen Stiftungsräte überliefern. Zusätzlich lohnt sich ein Blick in die Unterlagen zu den Jahresversammlungen (enthält z.T. Korrespondenz mit den AutorInnen) und in die Sammlungen der Mitteilungen an die Mitglieder des Aufsichtsrates aus der entsprechenden Zeitperiode im zweiten Teil des Archivs.
Teil 2 (51 Archivschachteln, 7 Schachteln Sonderformat): Die allgemeinen Geschäfts- und Verwaltungsunterlagen umfassen Unterlagen zur Gründung der Stiftung im Jahr 1905, Jahresberichte, ausführliche interne Sitzungsprotokolle, Mitteilungen an die Mitglieder des Aufsichtsrates, Unterlagen zur Organisation der Jahresversammlungen, Unterlagen zu Finanzangelegenheiten (Buchhaltung, Jahresrechnungen, Subventionen etc.), Korrespondenz mit dem Eidgenössischen Departement des Innern, Mitgliederverzeichnisse sowie Archivmaterialien zum Preis der Welti-Stiftung für das Drama, ein schweizerischer Literaturpreis für Theaterstücke, der nach Friedrich Emil Welti (1857-1940) benannt ist und mit dessen Verleihung die Schweizerische Schillerstiftung betraut war.
Wichtiger Hinweis: Eine Übersicht über alle Mitglieder des Aufsichtsrates der Schweizerischen Schillerstiftung zwischen 1905 und 2012 findet sich in folgender, anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums der Stiftung entstandenen Publiktion: Estelle Schiltknecht und Ernst Nef (Hg.), Schweizerische Schillerstiftung 1905-2005. Zürich, o.V., 2005 (vgl. Exemplar im Archiv mit der Signatur SSS-04-a-03-b-02 oder Exemplar in der Handbibliothek des SLA). Da mehrere Mitglieder des Aufsichtsrates auch literarisch tätig waren, finden sich die Dossiers zu den einzelnen Mitgliedern des Aufsichtsrates im ersten Teil bei den Dossiers zu den Autorinnen und Autoren. Hinweise zur Funktion innerhalb der Stiftung sind im Feld 'Allgemeine Bemerkungen' vermerkt.
Teil 3 (36 Archivschachteln, 3 Schachteln Sonderformat): Die Unterlagen zum operativen Geschäft der Schweizerischen Schillerstiftung umfassen diverse Verzeichnisse der gesprochenen Unterstützungsbeiträge und Ehrungen sowie die Dokumentation der verschiedenen Preisvergaben. Die Mehrheit der Unterlagen zu den vergebenen Preisen (insbesondere zum Grossen Schillerpreis) findet sich allerdings in den Dossiers der ausgezeichneten AutorInnen im ersten Teil des Archivs.
Ebenfalls im dritten Teil des Archivs abgelegt sind Materialen zu den verschiedenen Bücherversänden der Stiftung sowie eine 22 Archivschachteln umfassende Bibliothek, die hauptsächlich Belegexemplare der als 'Buch der Schweizerischen Schillerstiftung' an die Mitglieder der Stiftung versandten Bücher enthält. Weiter finden sich in diesem Teil des Archivs die Korrespondenz zur Übernahme sowie die Kataloge der literarischen Nachlässe von Heinrich Leuthold, Jakob Bosshart (beide Zentralbibliothek Zürich) und Joseph Viktor Widmann (Berner Burgerbibliothek, Dauerleihgaben Dichtermuseum Liestal). Ebenfalls enthalten sind Unterlagen zu Mitgliederwerbungen und unterstützten Ausstellungsprojekten.
Teil 4 (3 Archivschachteln): Der letzte, vergleichsweise kleine Teil des Archivs enthält Unterlagen zur Geschichte der Schweizerischen Schillerstiftung (insbesondere zu den Jubiläen in den Jahren 1955, 1995 und 2005) und zur Geschichte des Archivbestands (u.a. Verzeichnisse der alten Archivstruktur).
Abstract:Korrespondenz mit AutorInnen und diversen Institutionen, interne Korrespondenz des Stiftungsrates, Geschäftsunterlagen, Sitzungsprotokolle, Jahresberichte, Verzeichnisse, Urkunden, Manuskripte, Typoskripte, Publikationen, Belegexemplare, Zeitungsartikel etc.
Preferred method of citation:Schweizerisches Literaturarchiv (SLA): Archiv Schweizerische Schillerstiftung
Note on the cataloguing:Das Archiv ist mit der grosszügigen Unterstützung der Christoph Geiser Stiftung erschlossen worden.
Finding aid author:Louanne Burkhardt
Finding aids:HelveticArchives / Online
Finding aid URL:https://nbn-resolving.org/urn:nbn:ch:bel-94364

Conditions governing use and acces

Acces restrictions:Konsultation nur im Lesesaal des Schweizerischen Literaturarchivs. Einschränkungen vor allem aus urheber- und persönlichkeitsrechtlichen Gründen.

Related documents

Literature reference:Estelle Schiltknecht und Ernst Nef (Hg.), Schweizerische Schillerstiftung 1905-2005. Zürich, o.V., 2005 (Signatur: SSS-04-a-03-b-02).
Publications:Burkhardt, Louanne: "Was den Preis betrifft, so bin ich dagegen." Die Schweizerische Schillerstiftung, Carl Spitteler und die Literaturpreise. In: Passim 23 (2019), S. 12.

Akteure

Körperschaften_BestandsbildnerIn:Schweizerische Schillerstiftung
 

Descriptors

Entries:  BestandsbildnerIn (Körperschaften\S\Schweizerische Schillerstiftung)
 

Containers

Number:3
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL:https://www.helveticarchives.ch/detail.aspx?ID=1319254
 

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