GS-LUGINBÜHL Luginbühl, Bernhard: Archiv Bernhard Luginbühl, 1950 (ca.)-2011 (ca.) (Bestand)

Archive plan context


Identification

Call number:GS-LUGINBÜHL
Title:Luginbühl, Bernhard: Archiv Bernhard Luginbühl
Creation date(s):approx. 1950 - approx. 2011
Note on the time period:Eckdaten der Dokumente
Language:Deutsch
Size (free text description):166 Archivschachteln und 16 Archivschachteln Künstlerkorrespondenz, 13 Künstlerplakate
Digital copy:
1/9
Caption:Bernhard Luginbühl, Künstlertagebücher "Diario" sowie "Juni Juli 1992 : Luginbühl" und Manuskript "Das Knochenlied", um 1975, 1992 und 1993 (Sign. GS-LUGINBÜHL-A-1-a-3, GS-LUGINBÜHL-A-1-a-55, GS-LUGINBÜHL-A-1-b-45);
Bernhard Luginbühl, Luginbühl. Eine Tageszeitung braucht der Schweizer nicht..., Künstlertagebuch vom 01.08.1991 bis 29.09.1991 mit Einband aus Lederresten und gestaltetem Vorsatz (Sign. GS-LUGINBÜHL-A-1-a-51);
Bernhard Luginbühl, Ruckzuck. Luginbühl 1978, Künstlertagebuch vom 01.01.1978 bis 23.12.1978, Buchdeckel mit Tierzahn und Seiteninnenansicht (Sign. GS-LUGINBÜHL-A-1-a-6);
Bernhard Luginbühl, Ideensturz 19. Oktober bis 31. Dezember 89, Künstlertagebuch vom 19.10.1989 bis 31.12.1989, goldgeprägter Ledereinband und Seitenansicht (Sign. GS-LUGINBÜHL-A-1-a-39);
Bernhard Luginbühl, Bauer wohin?, Künstlerbuch mit verschiedenen Bucheinbänden und Buchkasten, 20. Jh. (Sign. GS-LUGINBÜHL-A-1-b-77);
Bernhard Luginbühl, Handtasch Handtaschenbuch, Buchobjekt, ca. 1960-70 (Sign. GS-LUGINBÜHL-A-1-c-4);

Context

History of the collection:Die Erbengemeinschaft Bernhard Luginbühls übergibt das Konvolut von Künstlerbüchern, der Künstlerkorrespondenz sowie der Plakate 2019 der Schweizerischen Eidgenossenschaft als Schenkung.
Biographical information:Geboren am 16.2.1929 (Hans Bernhard) Bern, gestorben am 19.02.2011 Langnau im Emmental, konfessionslos, von Bern. Sohn des Hans, Metzgers, und der Elise geb. Luginbühl. Heirat mit Ursi Maiacher, Keramikerin und Plastikerin. 1945-1948 Lehre als Steinbildhauer in Bern, gleichzeitiger Besuch der Kunstgewerbeschule, 1949 autodidaktische Ausbildung zum Eisenplastiker. Danach als Eisenplastiker, Aktionskünstler, Zeichner, Grafiker, Filmemacher und Tagebuchschreiber tätig.
Seine erste Eisenplastik von 1949, ein aus Blech zusammengeschweisster Stier, zerstörte Luginbühl mit dem gesamten gegenständlichen Frühwerk. 1953 fand er in der abstrakten Eisenkonstruktion zu einem eigenständigen Ausdruck, der ihn zu einem der wichtigsten Vertreter der Schweizer Eisenplastik macht. Luginbühls aus Fundstücken oder geschmiedeten Teilen kombinierten Plastiken lassen sich als Metamorphosen elementarer, oft tierischer Lebensenergien verstehen. Sie verkörpern Aggressivität, Freiheitsdrang, Ungestüm, aber auch bedrohlich destruktive Kräfte. Zum Teil sind sie von enormer Grösse (beispielsweise ist der "Donauatlas" von 1977 ist 23 m lang) und verfügen über bewegliche Elemente. Ab 1975 arbeitete Luginbühl vorübergehend mit hölzernen Gussmodellformen, die er zu barock wuchernden Organismen zusammenbaute. Die späte Eisenplastik ab den 1980er Jahren entstand zum Teil in Zusammenarbeit mit den Söhnen Brutus, Basil und Iwan. Als Filmer wandte sich Luginbühl energisch gegen die Zerstörung der Berner Bauernhäuser infolge der Verstädterung ("Kleiner Emmentalfilm" 1970). Ab 1976 führte er Verbrennungsaktionen durch, wobei grosse Holzkonstruktionen mit eingebauten Zündern und Feuerwerkskörpern nach einem kalkulierten Szenario Zeichen in den Himmel schrieben. 1998 eröffnete Luginbühl in Mötschwil einen Skulpturenpark, der in Form einer Stiftung einen Grossteil seiner monumentalen Grossplastiken öffentlich zugänglich macht. [Quelle: Bernhard Luginbühl, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.03.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022082/2011-03-17/, konsultiert am 18.08.2022]
Neben den Eisenplastiken entwickelte Bernhard Luginbühl kontinuierlich ein grafisches Werk, das den Entstehungsprozess der Plastiken zeichnerisch in Tusche, Bleistift und Filzstift sowie mit Lithografien und Kaltnadelradierungen begleitet. Weniger bekannt ist, dass Luginbühl im Laufe der Jahre bis zu seinem Tod ein umfangreiches Konvolut von (Tage-)Büchern schrieb und zeichnete, die als wahrhaftige Künstlerbücher aufzufassen sind. Sie enthüllen hinter dem ruppigen Handwerkerimage sprudelnde Sprachlust, feinen Humor und eine hohe, sensible und nervöse Intelligenz. [Quelle: Luginbühl, Bernhard, in: SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz, Online: http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4000063&lng=de, konsultiert am 18.08.2022]
Acquisition information:Schenkung
Date of Acquisition:8/23/2019
Context Information:https://luginbuehlstiftung.ch/
https://www.luginbuehlbernhard.ch/
http://www.sikart.ch/KuenstlerInnen.aspx?id=4000063&lng=de
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/022082/2011-03-17/

Collection structure

Genre of archival collection:Archiv
Description of the archival collection:Das Künstlerbuchkonvolut von Bernhard Luginbühl beinhaltet eine fast lückenlose Tagebuchserie aus eigener Hand seit den ersten Tätigkeitsjahren Anfang der 1950er-Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 2011. In den Tagebüchern reflektiert der Künstler sein eigenes Schaffen, die Kunst überhaupt, seine Künstlerfreunde und das Essen. Die Einträge wurden von Bernhard Luginbühl handschriftlich und akribisch genau festgehalten und mit Collagen oder Zeichnungen in überbordender Mannigfaltigkeit fantastisch-figurativer Formen angereichert. Auch Dokumente wie Fotoabzüge, Ansichtskarten und Quittungen finden sich darin als Beilagen. Weitere Künstlerbücher mit handschriftlichen Texten und Textfragmenten, künstlerisch gestaltete Notizbücher sowie eigentliche Gedichtbände geben Einblick in das literarische Schaffen von Bernhard Luginbühl, seine Arbeit mit Schrift und Text. Bei den Buchobjekten des Künstlerbuchkonvoluts steht hingegen deren Objektcharakter im Vordergrund. Die Künstlerbücher geben in ihrer Gesamtheit Einblick in Bernhard Luginbühls künstlerische Praxis sowie die Entstehungsprozesse seines skulpturalen und bildnerischen Oeuvres. Bernhard Luginbühl behandelte das Medium Buch in höchst eigenständiger Methodik mit seinem typisch virtuosen Schrift-Bild («Mit Tinte häkeln»). Sämtliche Bände sind unikal ausgestaltet und in Format, Umfang, Papier, Bindung und Prägung individuell. Die vorhandene Korrespondenz sowie wenige persönliche Lebensdokumente, darunter insbesondere Agenden und Adressbücher, bilden eine wertvolle Quelle zur Erschliessung und Erforschung der Künstlerbücher. Zu seinen Ausstellungen und Aktivitäten hat Bernhard Luginbühl immer auch Plakate entworfen. Wenige Künstlerplakate von Bernhard Luginbühl gehören ebenfalls zum Bestand.
Preferred method of citation:Schweizerische Nationalbibliothek, Graphische Sammlung: Archiv Bernhard Luginbühl; © Erbengemeinschaft Luginbühl
Cataloguing level:teilweise

Conditions governing use and acces

Acces restrictions:Konsultation vor Ort nach Voranmeldung. Einschränkungen vor allem aus urheber- und persönlichkeitsrechtlichen Gründen.
Language use:Deutsch

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Skulpturenpark Bernhard Luginbühl, Bernhard Luginbühl Stiftung, Mötschwil;
Museum Bernhard Luginbühl - Altes Schlachthaus, Burgdorf;
Graphische Sammlung, ETH-Bibliothek, Zürich (Druckgraphisches Gesamtwerk)
Publications:Marianne Aebersold, Paul Tanner, Bernhard Luginbühl. Die Druckgraphik 1945-1996, Erschienen anlässlich der Ausstellung in der Graphischen Sammlung ETH Zürich vom 22. Oktober bis 20. Dezember 1996, Ausst.-Kat. Ostfildern-Ruit: Verlag Gerd Hatje, 1996.;
Bernhard Luginbühl, Bernhard Luginbühl. Figuren 1947-1989, Ausstellung in der Reithalle und im Kunstmuseum Bern, 18. August bis 22. Oktober 1989, Ausst.-Kat. Bern: Kunstmuseum Bern, 1989.;
Bernhard Luginbühl (Hg.), JT. Tagebuchnotizen von Bernhard Luginbühl oder ein Rezept für Zwiebelfischsuppe, Basel: Museum Jean Tinguely / Bern: Benteli, 1997.;
Bernhard Luginbühl (Hg.), Luginbühl total, Ausstellung Museum Jean Tinguely Basel, 21. Sept. 2003 - 14. März 2004 und Kunstmuseum Bern, 21. Sept. 2003 - 25. Jan. 2004, Ausst.-Kat. Basel: Museum Jean Tinguely Basel / Bern: Kunstmuseum Bern, 2003.;
Jochen Hesse, Bernhard Luginbühl: Werkkatalog der Plastiken, 1947-2002, Zürich: Verlag Scheidegger & Spiess, 2003.;
Jochen Hesse, Der populäre Künstler. Das Beispiel Bernhard Luginbühl, Bern u.a.: Peter Lang, 2008 (Europäische Hochschulschriften Reihe 28, Band 431).

Akteure

Personen_BestandsbildnerIn:Luginbühl, Bernhard / 1929-2011
 

Descriptors

Entries:  BestandsbildnerIn (Personen\L\Luginbühl, Bernhard (1929-2011))
 

Containers

Number:5
 

Usage

Permission required:-
Physical Usability:Eingeschränkt
Accessibility:Archivmitarbeiter/-innen
 

URL for this unit of description

URL:https://www.helveticarchives.ch/detail.aspx?ID=1450086
 

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