SLA-TV Vogel, Traugott: Nachlass Traugott Vogel, 1920-1975 (Bestand)

Archive plan context


Identification

Call number:SLA-TV
Title:Vogel, Traugott: Nachlass Traugott Vogel
Creation date(s):1920 - 1975
Note on the time period:Eckdaten der Dokumente
Language:Deutsch
Size (free text description):239 Archivschachteln
Size (in metres):48.20
Digital copy:
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Caption:Traugott Vogels "faltbare" Reiseschreibmaschine Corona Personal Writing Machine
(Foto: C. Ruf und Regula Zimmermann Zürich; Montage: Simon Schmid, NB)

Context

History of the collection:Das Schweizerische Literaturarchiv hat am 17. Mai 2002 den Nachlass von Traugott Vogel übernommen. Peter von Bergen, ehemals Lehrer für Deutsch und Geschichte an der Sekundarabteilung der Neuen Mittelschule Bern, war massgeblich am Kontakt zwischen SLA und den Erben von Traugott Vogel beteiligt. Er hatte den Schriftsteller und dessen Tochter, die Lyrikerin Magdalena Vogel, bereits in jungen Jahren kennengelernt und blieb, nach dem Tod Traugott Vogels, mit ihr freundschaftlich verbunden. Vor Jahren schon sprach er mit ihr über den Nachlass ihres Vaters, den es - unsachgemäss im Keller gelagert – zu sichern galt. Inzwischen war das SLA gegründet worden und Magdalena Vogel willens, diesem den Nachlass später einmal zu übergeben; eine schwere Erkrankung behinderte sie aber schliesslich so stark, dass ihr Ehemann, Walter Schmid, an ihrer Stelle die weitern Gespräche führen und die nötigen Vereinbarungen treffen musste. Peter von Bergen erstellte vor der Übernahme des Nachlasses durch das SLA in einem ersten Auftrag ein Word-Inventar, das u.a. auf umfangreiche und für die Forschung bedeutsame Briefwechsel hinwies; im Lauf der weiteren Sichtung jedoch stellte sich der Nachlass als so bedeutend, umfangreich und komplex heraus, dass man sich entschloss, einzelne Teile davon detailliert zu erschliessen.
Biographical information:Traugott Vogel (1894 bis 1975) wurde als zweitältester Sohn eines Gemüsegärtners in Zürich geboren, wo er auch die Schulen besuchte. Nach der Matur und verschiedenen Weiterbildungsaufenthalten an den Universitäten Zürich, Genf und Berlin liess er sich an der Lehramtsschule des Kantons Zürich zum Primarlehrer ausbilden. Während vierzig Jahren (mit einigen Urlaubsunterbrechungen, er unternahm Reisen nach Deutschland, Frankreich, Italien, England und Südafrika) übte er seinen Beruf aus, zuletzt in der Stadt Zürich, wo er 1975 starb.Traugott Vogel schuf ein umfangreiches literarisches Werk mit Romanen, Erzählungen, Jugendbüchern, Theaterstücken und Hörspielen, einiges davon in Zürcher Mundart. Er erhielt verschiedene Auszeichnungen und Preise, so 1948 den Grossen Literaturpreis der Stadt Zürich und 1949 den Jugendbuchpreis des Schweizerischen Lehrerinnen- und Lehrervereins. Vogel war auch im Bereich der Literaturvermittlung von grosser Bedeutung, er entdeckte und förderte literarische Talente. Als Herausgeber der literarischen Reihe "Der Bogen" im Tschudy-Verlag verhalf er in über 70 Heften ab 1950 jungen Autorinnen und Autoren zum Durchbruch. Zu ihnen gehören u.a. Hans Boesch, Erika Burkart, Gertrud Wilker, Raffael Ganz, Ernst Eggimann und Jörg Steiner. Neu aufgelegt wurden Werke von Albin Zollinger, Robert Walser, Hermann Hesse und vielen anderen.
Acquisition information:Ankauf
Date of Acquisition:2001

Collection structure

Genre of archival collection:Nachlass
Description of the archival collection:Der grosse Nachlass Traugott Vogels umfasst u.a. Typo- und Manuskripte seiner Werke, handschriftliche Notizen und Entwürfe, Referate, Aufsätze, Zeitungsdokumentationen, eine sehr umfangreiche Korrespondenz, Dossiers bestimmte Themen oder Personen betreffend, persönliche Dokumente und solche, die zur täglichen Lebensführung gehören (Quittungen, Rechnungen, Alltagskorrespondenz), Fotos, Skizzen und Zeichnungen, Restexemplare seiner Bücher und der Bogen-Reihe.
Bogen-Hefte: Besondere Verdienste erwarb sich Traugott Vogel als Herausgeber der "Bogen-Reihe", die er zusammen mit seinem St. Galler Verlegerfreund Henry Tschudy betreute. Es war eine Sammlung von kürzeren Prosatexten und Lyrik, insgesamt 77 Hefte; sie sollte vor allem junge, noch unbekannte Talente fördern, daneben aber auch bereits anerkannte oder vergessene Schriftstellerinnen und Schriftsteller zu Wort kommen lassen. Traugott Vogel freute sich besonders "wenn etwas Eigensinniges seine Ellbogen durch die Menge stiess"; eine ganze Reihe heute bekannter Autoren und Autorinnen sind im Zeichen des "Bogens" zum ersten Mal vor eine grössere Leserschaft getreten und haben von hier aus ihren Weg in die literarische Gegenwart und Gültigkeit gefunden, so u.a. Hans Boesch, Erika Burkart, Ernst Eggimann, Peter Lehner, Klaus Merz, Jürg Schubiger, Jörg Steiner, Heinz Weder, Gertrud Wilker und Raffael Ganz. Sie alle hat er begleitet, ermutigt und jedes Heft mit einem klugen, behutsam deutenden Nachwort versehen. So entstanden Freundschaften, wie die mit Erika Burkart, getragen von grosser gegenseitiger Wertschätzung und Zuneigung. Traugott Vogel wurde den jungen Schriftstellern zum Vertrauten,zum hilfreichen Freund, dem sie sich öffneten, der für sie stritt und ihnen Anerkennung zu verschaffen suchte und sein eigenes Werk dabei selbstlos in den Hintergrund stellte. "Niemand vermag mir so die Ruhe zu geben wie Sie und Ihr behutsamer Rat", schrieb ihm Hans Boesch. Traugott Vogel war der erste, der sich zu Boeschs Werk bekannte.
Schultheater und Puppenspiele: Traugott Vogel wurde zu einem eigentlichen Pionier des Schultheaters und propagierte es als wichtige pädagogische Ergänzung und Bereicherung des Unterrichts. Über fünfzig Hefte der im Verlag Sauerländer erschienenen "Schulbühne und Schultheater", für die er als Mitherausgeber zeichnete, begeisterten nicht nur die Kinder und Jugendlichen, sondern auch unzählige Lehrerinnen und Lehrer. Unzählige Buben und Mädchen führte der berufene Erzieher Traugott Vogel behutsam in die Welt der Sprache ein und eröffnete ihnen damit neue Wirklichkeiten. Für seine Schüler verfasste er eine eigene "Züri-Fible" und schrieb Theater- und Puppenspiele, die er mit ihnen aufführte; spielend sollten sie von ihrer inneren und äusseren Welt Besitz ergreifen. Vogel war ein grosser Förderer des Handpuppen- und Marionettenspiels. Sein Einsatz dafür brachte ihm internationale Kontakte, so zum Beispiel mit deutschen, belgischen, holländischen und russischen Puppenspielern und Institutionen.
Abstract:Manuskripte, Typoskripte, Briefe, Audiovisuelle Dokumente, Lebensdokumente, Sekundärliteratur, Fremdmanuskripte, Zeitungsausschnitte, Publikationen, Grafik (Skizzen, Zeichnungen, Holzschnitte u.a.)
Preferred method of citation:Schweizerisches Literaturarchiv (SLA): Nachlass Traugott Vogel
Cataloguing level:detailliert
Note on the cataloguing:Der Nachlass von Traugott Vogel ist von Peter von Bergen in den Jahren 2002 bis 2007 erschlossen worden.
Finding aid author:Peter von Bergen, Rudolf Probst
Finding aids:HelveticArchives / online
Finding aid URL:http://nbn-resolving.org/urn:nbn:ch:bel-37745

Conditions governing use and acces

Acces restrictions:Konsultation nur im Lesesaal SLA. Einschränkungen vor allem aus urheber- und persönlichkeitsrechtlichen Gründen.

Akteure

Personen_BestandsbildnerIn:Vogel, Magdalena / 1932-2009
Vogel, Traugott / 1894-1975
 

Descriptors

Entries:  BestandsbildnerIn (Personen\V\Vogel, Magdalena (1932-2009))
  BestandsbildnerIn (Personen\V\Vogel, Traugott (1894-1975))
 

Containers

Number:5
 

Usage

Permission required:-
Physical Usability:-
Accessibility:-
 

URL for this unit of description

URL:https://www.helveticarchives.ch/detail.aspx?ID=165141
 

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