SLA-HW Walter, Hans: Nachlass Hans Walter, 1927-1992 (Bestand)

Archive plan context


Identification

Call number:SLA-HW
Title:Walter, Hans: Nachlass Hans Walter
Creation date(s):1927 - 1992
Note on the time period:Eckdaten der Dokumente
Language:Deutsch
Size (free text description):35 Archivschachteln, 7 Sonderformatschachteln
Digital copy:
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Caption:Hans Walter in Buchillon, ca. 1960 (Fotograf: Mario Tschabold)
Hans Walter an seinem Schreibtisch in Buchillon, 1954 (Privataufnahme, zvg von den Erben Walters)

Context

Biographical information:Hans Walter wurde am 17. Januar 1912 in Brügg bei Biel geboren. In Biel legte er 1930 die Matura ab, anschliessend studierte er Literatur- und Kunstgeschichte an den Universitäten Bern, München und Berlin. Das ungeliebte Studium unterbrach er 1933 und siedelte nach knapp einem Jahr im Tessin nach Zürich um. Hier betätigte er sich als Feuilletonist und Rezensent, veröffentlichte aber zunehmend auch eigene Arbeiten. In den 1930er-Jahren reiste er regelmäßig nach Italien und besuchte Paris. Im Jahr 1950 liess er sich mit seinem Partner, dem Bildhauer Hans Gerber (1910-1978), am Genfersee nieder; in Buchillon im Kanton Waadt lebte er bis zu seinem Tod am 24. Mai 1992 als freier Schriftsteller. Für seine Werke, insbesondere für seine Romane, erhielt Walter Auszeichnungen und Förderungen u.a. von der Büchergilde Gutenberg, der Schweizerischen Schillerstiftung und der Stiftung Pro Helvetia.
Walter, der in wenigen konzisen autobiographisch-poetologischen Texten auf seinen Werdegang und seine Ethik als Schriftsteller reflektiert, schwankte zunächst zwischen dem Malen und dem Schreiben. Zum Journalisten sah sich das literarisch-künstlerische Doppeltalent nicht berufen und fand sich darin durch Hermann Hesse unterstützt, der in dem jungen Dichter allerdings eher den Aquarellisten erkannte. Die frühen Werkdokumente spiegeln die Suchbewegungen des Autors: Bis zur Mitte der 1930er-Jahre schrieb er zahlreiche Gedichte, denen er sich nach 1944 nie wieder zuwenden sollte, wenige Entwürfe zu Dramen, von denen keins je erschienen ist, und den Roman ‹Christoph›, der u.a. von Katharina Kippenberg für den Insel-Verlag und von Klaus Mann für ‹Die Sammlung› abgelehnt wurde trotz beider Anerkennung für das Manuskript des Unbekannten. In der «gedrängten, pointierten Erzählung» fand Walter dann die literarische Form, mit der er 1933 im Berliner Privatverlag Joachim Goldstein debütieren und an der er in den 1940er-Jahren die «Handhabung [s]eines Werkzeugs» perfektionieren sollte. In rascher Folge erschienen ‹Glückliches Land. Ein Bilderbogen› (1941), ‹Das alte Fräulein›, ‹Der törichte Schatten› (beide 1942), ‹Kleiner Alltag› (1943) und weitere Erzählungen, in denen Walter solche Tragödien schildert, die sich meist unbeachtet ereignen, und in denen er jene Illusionen und Routinen der (Selbst-)Täuschung aufdeckt, die den Alltag nicht selten stabilisieren. Danach erst, ab 1953 und nach diesen v.a. im Tschudy-Verlag erschienenen Kurzprosabänden, veröffentlichte er auch Romane. Seinen Erstling ‹Güter dieses Lebens› hat Walter mehr als 20 Jahre nach dessen Erscheinen fortgesetzt und unter dem Titel ‹Mitläufer› (1977) neu herausgegeben.
Neben dem erzählerischen Hauptwerk publizierte Walter etliche Rezensionen zur zeitgenössischen Literatur aus der Schweiz, die Max Frisch für ihren Blick «zum Wesentlichen» würdigte, sowie zu Übersetzungen v.a. angloamerikanischer und italienischer Literatur. Ab Mitte der 1950er-Jahre bis 1970 begleitete Walter zunehmend Fotobücher und eher gefällige literarische Anthologien mit kurzen Texten. Seine letzte umfangreiche Arbeit, herausgegeben im Jahr 1981, ist eine Monographie über seinen verstorbenen Lebenspartner.
Acquisition information:Schenkung
Date of Acquisition:1995

Collection structure

Genre of archival collection:Nachlass
Description of the archival collection:Materialkonvolute, Manuskripte, Typoskripte und Korrekturfahnen aus den Jahren 1928 bis 1991, zudem Originalillustrationen von Gunter Böhmer sowie rund 70 Aquarelle und Zeichnungen des Autors; Briefe von und an Hans Walter von 1927 bis 1992, bedeutende Briefwechsel u.a. mit Carl Seelig, Emil Staiger, Michael Stettler und Werner Weber, sowie einzelne Briefe von und an Hermann Hesse, Albrecht Goes und Carl Jacob Burckhardt, zudem die umfassende, chronologisch geordnete Korrespondenz des Autors mit rund 50 schweizerischen, deutschen und österreichischen Verlagen und Redaktionen, v.a. mit den Verlagen Henry Tschudy, Fretz & Wasmuth sowie Ex Libris, vereinzelt auch mit den Verlagen Ammann und Suhrkamp; Tagebücher mit Hinweisen auf die Entstehung der Werke sowie mit Lektüre- und Reiseberichten, ausserdem Lebensdokumente zu Familie, Schule und Beruf; unter den Sammlungen ist die Sammlung der Druckbelege aus Zeitungen und Zeitschriften hervorzuheben, in der zahlreiche Erstdrucke der Erzählungen und fast 90 Rezensionen aus drei Jahrzehnten erhalten sind, sowie die vom Autor selbst gepflegte Dokumentation der Presse über seine Bücher; ferner enthält der Nachlass eine Sammlung von Werk- und Lebensdokumenten des Bildhauers Hans Gerber.
Cataloguing level:detailliert
Finding aid author:Julia Maas
Finding aids:HelveticArchives / online
Finding aid URL:http://nbn-resolving.org/urn:nbn:ch:bel-85332

Conditions governing use and acces

Acces restrictions:Konsultation nur im Lesesaal SLA. Einschränkungen vor allem aus urheber- und persönlichkeitsrechtlichen Gründen.

Akteure

Personen_BestandsbildnerIn:Walter, Hans / 1912-1992
 

Descriptors

Entries:  BestandsbildnerIn (Personen\W\Walter, Hans (1912-1992))
 

Containers

Number:11
 

Usage

Permission required:-
Physical Usability:-
Accessibility:-
 

URL for this unit of description

URL:https://www.helveticarchives.ch/detail.aspx?ID=165143
 

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