SLA-Ms-L-55-21 Leihscheine Lenins (Vladimir Iljitsch Uljanow), 1914-1917 (Sammlungseinheit)

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Identification

Call number:SLA-Ms-L-55-21
Archive call number:Ms-L-55-21
Title:Leihscheine Lenins (Vladimir Iljitsch Uljanow)
Creation date(s):between 1914 and 1917
Note on the time period:Eckdaten der Dokumente
Language:Deutsch
Note:Bestandsgeschichte: Die Schweizerische Landesbibliothek SLB (heute Schweizerische Nationalbibliothek NB) wurde 1895 eröffnet. Sie befand sich von 1900-1931 in einem heute noch bestehenden Archivgebäude an der Archivstrasse in Bern, zusammen mit dem Bundesarchiv. Da war Lenin als Benutzer eingeschrieben und da hat er auch die Bücher ausgeliehen, die er für seine Arbeit benötigte. Die NB bewahrt die Leihscheine der Werke auf, die er im damaligen Lesesaal eingesehen hat. Auch die Benutzerkarte von Lenins Frau Nadescha Krupskaja ist erhalten. Lenins Benutzerkarte ist verschollen.
Biografische Angaben: Geboren am 10.04.1870 (bzw. nach Gregorian. Kalender 22.04.1870), Simbirsk (heute Uljanowsk, Russland),gestorben 21.01.1924, Gorki bei Moskau, Russe. Sohn des Ilja Nikolajewitsch Uljanow, Inspektors, Direktors der Volksschulen des Gouvernements Simbirsk und Staatsrats, und der Maria Alexandrowna geb. Blank. Heirat 1898 mit Nadescha Konstantinowna Krupskaja. L. macht 1887 die Matura, studiert Recht in Kasan, wird aber aus politischen Gründen von der Universität verwiesen. Er bildet sich im Selbststudium fort, bis er 1891 das juristishce Staatsexamen in St. Petersburg ablegen kann. Danach ist er als Rechtsanwalt in Samara und ab 1893 in St. Petersburg tätig. Faktisch widmete sich L., der von 1888 an in marxistischen Zirkeln verkehrt, v.a. der revolutionären Theorie und Politik. Seine erste Auslandreise führt ihn 1895 auch in die Schweiz, wo er in Les Ormonts sein Idol Georgi Walentinowitsch Plechanow trifft. Nach der Verhaftung L.s wegen Agitation Ende 1895 und der Verbannung nach Sibirien 1897-1900 emigriert er über die Schweiz nach München und London und begibt sich 1903 nach Genf. Ab 1901 benutzt er den Decknamen "Lenin". Als Redaktor der Zeitung "Iskra" ("Der Funke"), Autor von "Was tun?" (1902) und "Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück" (1904) sowie Organisator steigt er in den engeren Führungszirkel des bolschewistischen Flügels der russischen Sozialdemokratie auf. Die Revolution erlaubt ihm Ende 1905 die Rückkehr ins Zarenreich. Anfang 1908 emigriert er wieder nach Genf, Ende 1908 nach Paris und Mitte 1912 nach Poronin bei Krakau. Bei Kriegsbeginn in Galizien kurz inhaftiert, lebt L. 1914-1916 in Bern, dann in Zürich. Auf den Konferenzen von Zimmerwald 1915 und Kiental 1916 gehört er der radikalen Minderheit an. Nach der Februarrevolution reisen er und weitere Emigranten dank der Vermittlung Robert Grimms im April 1917 in einem extraterritorialen Eisenbahnwagen unter Leitung Fritz Plattens nach Russland. In Petrograd (St. Petersburg) steigt L. zum keineswegs unumschränkten Führer der revolutionären Bewegung und nach der Oktoberrevolution zum Führer des neuen Regimes sowie der Kommunistischen Internationale auf.
Die rund sechseinhalb Jahre in der Schweiz verbringt L. mit seiner Frau in bescheidenen Verhältnissen zurückgezogen im exilrussischen Milieu, so dass ihn die politische Polizei kaum wahrnimmt. Erst im Zug der Zimmerwalder Bewegung werden die radikalen Linken auf ihn aufmerksam, aber noch Anfang 1917 kennen ihn selbst gut informierte Mitglieder der SP nicht. Als schlechter, meist russisch sprechender Redner wendet er sich an kleinen Veranstaltungen v.a. an Emigranten und gilt vielen als Sektierer. Schweizerische Einrichtungen wie Bibliotheken, die Post, die medizinische Versorgung oder den Sprachenföderalismus bewundert er. Die SP versucht er nur im Winter 1916-1917 zu beeinflussen, allerdings ohne Erfolg. Die Oktoberrevolution von 1917 macht ihn dann auch in der Schweiz berühmt; breitere Anerkennung in der Arbeiterbewegung findet L. v.a. nach der Gründung der Kommunistischen Partei der Schweiz (Kommunismus).[Quelle: HLS http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D28375.php; gesehen am 16.01.2015]
Bevorzugte Zitierweise: Schweizerische Nationalbibliothek, Spezialsammlungen: Archiv Lenin (Vladimir Iljitsch Ulj
Konsultation eingeschränkt. Mit schriftlicher Begründung teilweise möglich
Digital copy:
1/1
Caption:Original-Leihschein von "Uljanow" aus dem Jahr 1914: Heerwesen und Kriegführung in unserer Zeit von Reinhold Günther, Berlin 1901.

Context

Acquisition information:Schenkung

Collection structure

Abstract:70 Original-Leihscheine der Schweizerischen Nationalbibliothek, unterzeichnet von Vladimir Ulianoff [Lenin] oder seiner Frau Nadescha Ulianow und Bücherbestellungen auf Postkarten. Teil des Archivs ist auch ein Manuskript für die Konferenz von Zimmerwald von 1915 (als Kopie vorhanden, Signatur Ms G fol. 1). Das Dossier Lenin [Dok 5 Lenin] enthält:

1. Allgemeines (u.a. Zeitungsartikel zu Lenin in der Schweiz)
2. Kopie der erhaltenen Leihscheine
3. Übersichtslisten zu den von Lenin in der SLB konsultierten Werke (Erschliessung der Leihscheine nach Autoren und Sachgebieten)
4. Lenins Schriften, die in der Schweiz publiziert wurden (unvollständig)
5. Literaturangaben (Werke über Lenin in der Schweiz, unvollständig)

Folgende Wohnorte Lenins in Bern sind gemäss Leihscheinen nachvollziehbar. Die Daten bezeichnen den Zeitraum der Leihscheine:
17.09.1914-08.10.1914: Donnerbühlweg 11a
17.11.1914-14.05.1915: Distelweg 11
12.05.1915-28.05.1915: Waldheimstrasse 66
14.10.1915-.01.1916: Seidenweg 4a

einige Leihscheine vom 01.09.1915 tragen die Ortsbezeichnung Sörenberg.
Cataloguing level:summarisch

Akteure

Personen_BestandsbildnerIn:Lenin, Vladimir Il’ič / 1870-1924
 

Descriptors

Entries:  BestandsbildnerIn (Personen\L\Lenin, Vladimir Il’ič (1870-1924))
 

Usage

Permission required:Reproduktions- und Aufführungsbewilligung
Physical Usability:Eingeschränkt
Accessibility:Ausgewählte Archivmitarbeiter/-innen
 

URL for this unit of description

URL:https://www.helveticarchives.ch/detail.aspx?ID=1893532
 

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