SPS-SCSV Schweizerischer Studentenverein: Archiv Schweizerische Christliche Studentenvereinigung, 1897 (ca.)-1952 (ca.) (Bestand)

Archive plan context


Identification

Call number:SPS-SCSV
Title:Schweizerischer Studentenverein: Archiv Schweizerische Christliche Studentenvereinigung
Creation date(s):approx. 1897 - approx. 1952
Note on the time period:Eckdaten der Dokumente
Language:Deutsch
Size (free text description):36 Archivschachteln, 62 Schuber
Size (in metres):8.00

Context

History of the collection:Im Jahr 1942 wurde das Archiv der Schweizerischen Christlichen Studentenvereinigung der Schweizerischen Nationalbibliothek (ehemals Schweizerische Landesbibliothek) als Depositum übertragen. Weitere Lieferungen erfolgten in den Jahren 1949 und 1952.
Biographical information:Der Schweizerische Studentenverein StV wird 1841 in Schwyz gegründet. Vorläufer sind regionale und kantonale Studentenverbindungen wie der 1816 gegründete St. Galler Verein. Ziel ist es, alle konservativ denkenden Studenten katholischer und zunächst auch reformierter Konfession zu sammeln. Aufgrund der in den 1840er Jahren einsetzenden Konfessionalisierung der Politik sowie als Folge der Niederlage des Sonderbunds organisieren sich im StV nach 1848 junge Publizisten, Juristen und Theologen als neue katholische Elite, die sich im Gegensatz zur so genannten altkonservativen Richtung um Philipp Anton von Segesser von Brunegg auf den Boden der neuen Bundesverfassung stellt und das katholische-konservative Zeitungs-, Vereins- und Parteiwesen wieder aufbaut. Die alljährlich in verschiedenen katholischen Kleinstädten organisierten Zentralfeste stärken den nationalen Zusammenhalt dieser neuen Elite nachhaltig. Als Folge des Kulturkampfs bekennt sich der StV 1873 zur römisch-katholischen Kirche. Im Unterschied zum Schweizerischen Zofingerverein und zur Helvetia besass der StV von Anfang an Sektionen an ausländischen Universitäten wie etwa in Freiburg i.Br., Tübingen oder München. Der Verein ist von Beginn weg mehrsprachig, 1845 entsteht am Jesuitenkollegium St. Michael in Freiburg die erste französischsprachige Sektion, in den 1880er Jahren eine italienischsprachige im Tessin. Seit 1857 besitzt der StV mit der "Civitas" eine eigene Zeitschrift.
1895 wird im schwedischen Schloss Vadstena auf Initiative des Amerikaners John Mott (25.05.1865-31.01.1955) der Studenten-Weltbund gegründet. Mott amtet von 1895-1929 als dessen Generalsekretär. Als Ziel wird statutarisch formuliert, "darauf hinzuwirken, dass Studenten zu Jesus Christus gebracht werden." In der Schweiz findet die Kombination von christlichem Gedankengut mit der Wissenschaft zuerst in der Romandie Widerhall. Auf Betreiben des Genfer Weltbundkomitees wird 1896 ein kleines Initiativkomitee gegründet, das 1897 die erste deutschschweizerische christliche Studenkonferenz in Aarau organisiert. Mitglieder des Schweizerishcen Chrsitlichen Studenvereinigung SCSV setzen sich missionarisch dafür ein, die Kommilitonen aus dem "Bann des Materialismus oder des religösen Freisinns" zu befreien. Die Vereinigung organisiert zur Durchsetzung ihrer Ziele Diskussionsabende, Lesezirkel, Vortragsreihen, Missionsabende, Bibelbesprechungen. Am 01.10.1902 wird ein christliches Studentensekretariat für die deutsche und die französische Schweiz eröffnet. 1907 wird die Bezeichnung "christlich" aus dem Namen des Vereins gestrichen.
Der StV ist bis in die 1990er Jahre Sammelpunkt der katholisch-konservativen und christlichdemokratischen Elite der Schweiz. 1881 sitzen 24, 1920 38, 1944 33 und 1968 30 Mitglieder des StV im Bundesparlament. Mit wenigen Ausnahmen gehören alle katholisch-konservativen bzw. christlichdemokratischen Bundesräte dem StV an. Trotz der engen personellen Verbindung mit dem politischen Katholizismus hält sich der Verein in der Regel aus der Tagespolitik heraus. In den 1950er und 60er Jahren befasst er sich mit Bildungs- und Universitätspolitik, 1968 publiziert er das progressive „Freiburger Manifest“. Im Anschluss an die 1968er-Bewegung büsst der StV wie die anderen traditionellen Studentenverbindungen seine Bedeutung in der Politik ein. Weltanschaulich grenzt sich der Verein zunächst vom Freisinn, später v.a. vom Sozialismus ab, bevor er sich 1971 gesellschaftspolitisch öffnet. In den Kriegs- und Krisenzeiten des 20. Jh. nimmt der StV stets eine nationalpatriotische Haltung ein und vertritt in der Periode des Kalten Kriegs eine prononciert antikommunistische, auf die innenpolitische Konkordanz ausgerichtete Haltung. Im Zeichen des 2. Vatikanischen Konzils 1962-1965 öffnet sich der Verein erneut Studierenden evangelisch-reformierter Konfession und gibt 1977 das konfessionelle Prinzip auf. 1841 als nichtfarbentragender politischer Verein gegründet, führt der StV 1851 das rot-weiss-grüne Band und 1860 die rote Mütze ein. Der Verein beschliesst 1968, Studentinnen als Vollmitglieder aufzunehmen, sofern die einzelnen Sektionen zustimmen.
Acquisition information:Depositum
Date of Acquisition:2/10/1942
3/4/1949
2/15/1952
Context Information:Staatsarchiv BS - S.C.S.V.

Collection structure

Genre of archival collection:Archiv
Description of the archival collection:Das Archiv der Schweizerischen Christlichen Studentenvereinigung enthält Korrespondenzen (beispielsweise zu: Weltbund 1919-1922; Büro des Weltbundes in Genf 1920-1924; Europäisches Studentenhilfswerk; Anstellungen von Sekretären; Branche Romande; Comité général; verschiedenste Konferenzen und Kontakte zu anderen Bewegungen); Akten der Regionalgruppen Lausanne, Genf, Basel, Bern, Zürich; Mitgliederverzeichnisse; Statuten; Protokolle; Akten der Nationalpräsidenten 1921-1934; Presse, Zeitschriften, Vereinsschriften, Mitteilungsblätter; Berichte; Zirklulare und ungeordnetes Material.
Preferred method of citation:Schweizerische Nationalbibliothek, Spezialsammlungen: Archiv Schweizerische Christliche Studentenvereinigung
Cataloguing level:summarisch
Note on the cataloguing:Register zum Archiv ist vorhanden (Stand 1942). Ordnung zuerst nach Inhalt, dann nach Format. Die von den Herren Fritz de Rougemont und Prof. P. Gruner nach sachlichem Inhalt nummerierten Faszikel sind unverändert in Bibliotheks-Mappen eingelegt worden, die nach Format nummeriert sind. Es gibt einen handschriftlichen Verzeichniszusatz vom 03.02.1997.

Conditions governing use and acces

Acces restrictions:Konsultation eingeschränkt. Mit schriftlicher Begründung teilweise möglich
Language use:Deutsch

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Publications:Gruner, Paul: 25 Jahre chrsitliche Studentenvereinigung Bern, 1911-1936, Bern-Bile Gassmann, 1936. Signatur V Bern 6332
C.S.V.: Mitteilungen der Schweizerischen christlichen Studentenvereinigung. Signatur Pq 9345

Akteure

Körperschaften_BestandsbildnerIn:Schweizerische Christliche Studentenvereinigung
 

Descriptors

Entries:  BestandsbildnerIn (Körperschaften\S\Schweizerische Christliche Studentenvereinigung)
 

Containers

Number:1
 

Usage

Permission required:Reproduktions- und Aufführungsbewilligung
Physical Usability:Eingeschränkt
Accessibility:Ausgewählte Archivmitarbeiter/-innen
 

URL for this unit of description

URL:https://www.helveticarchives.ch/detail.aspx?ID=537219
 

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